Als ich acht Jahre alt war, habe ich die Abenteuer vom Schwerverbrecher Ralf Revolver und seinem Komplizen Karl Klapperschlange geschrieben und gezeichnet (Co-erfunden von meinem Halbbruder Bendix, dem Erfinder von TyllToons-Klassikern wie Drama und dekadent). Das Ganze natürlich mit exzellenter Rechtschreibung und aufwändiger Buntstift-Kolorierung.
Wie quasi alles, was ich als Kind gezeichnet habe, war auch Ralf Revolver stark von allen Comics, die ich zu der Zeit gelesen habe, beeinflusst. Das Cover des ersten Bands mit dem gelben Streifen und der roten Schrift war an Lucky Luke angelehnt. Die Kolorierung auf der vierten Seite war ebenfalls von Lucky Luke inspiriert, insbesondere vom Ende von Die Daltons und der Psycho-Doc. Die Covers des zweiten Bandes waren von den Simpsons- und Futurama-Comics inspiriert (Ja, Covers, nicht Cover. Es gab mehrere Variant-Cover-Editionen des zweiten Ralf-Revolver-Bands. Schon damals wusste ich ganz genau, womit man Geld macht.), und die Aufmachung des vierten Bands ist in jeder Hinsicht von Asterix kopiert – selbst so Kleinigkeiten, wie dass jede halbe Seite mit A/B markiert ist. Jahre später habe ich realisiert, dass diese Markierungen daher kamen, dass die Comics in doppelter Größe gezeichnet wurden. Zwei Blätter wurden dann immer zu einer Seite kombiniert – hier jedoch entstanden alle Seiten auf je einer A4-Seite. Die geöffnete Klammer ist eins zu eins aus Der Seher kopiert.
Leider wurde die vierte Geschichte niemals vollendet und die dritte ist – Stand jetzt – völlig verschollen. Ich kann mich auch leider nicht mehr erinnern und auch nicht erkennen, was für ein Tier Ralf Revolver sein soll. Das erschwert es, einen modernen Ralf-Revolver-Comic zu gestalten, worauf ich sogar Lust hätte.